Der Plan war zu schleppen und mit Gummifisch und Wobblern mindestens einen großen Räuber zu fangen. Schon bei der Abfahrt hats natürlich in Wien zum Schütten begonnen. Dies sollte sich für die nächsten zwei Tage leider nicht ändern. Nach einem „Check in“ Schnaps mit dem Hanniwirten (der ein sehr angenehmer Zeitgenosse ist) und dem Erledigen des organisatorischen Kram’s (Tageslizenz ~€35) haben wir das Boot bestiegen und sind losgerudert. Da wir auf die besonderen Fangbedienungen am Kamp (Wassertiefe um die 30m) mehrmals hingewiesen worden sind, haben wir von Anfang an die Gummifische in größeren Tiefen (8-10m) geschleppt. Der strömende Regen und der immer wiederkehrende Wind während der ersten zwei Tage haben unsere Laune anfangs nicht wirklich positiv beeinflusst.
Das Fanggebiet ist in 4 Hauptreviere aufgeteilt. Als Gastfischer steht einem das zweier Revier uneingeschränkt zur Verfügung. Wer den Kamp kennt, weiss dass das Gebiet riesig ist und es einige vielfältige Stellen gibt. Da dies ein Stausee ist, der dem Flussverlauf entsprechend einen Graben hat, ist es um einen Erfolg zu garantieren, besonders wichtig die interessanten Stellen genau zu kennen. Durch die Beobachtung der Einheimischen sind uns zwei Stellen in Erinnerung geblieben. Die eine war direkt beim Deckerspitz bei der anscheinend große Flussbarsche gerne beißen. Beobachtet haben wir hierbei, dass es direkt an der Grenze zum einmarkierten Naturschutzgebiet (Verbotszone für Fischer) am besten gehen dürfte.
Die Zweite Beobachtung war, dass beim sogenannten großen „S“ Fischer die vom Ufer aus mit Rotfedern als Köderfisch gefischt haben in regelmäßigem Abstand einen schönen Zander rausholen konnten. Da wir uns Hoffnungen machten von diesem neu erworbenem Wissen zu profitieren, haben wir nicht Weit von der Stelle zu zupfen begonnen. Aber leider ohne Erfolg, es kann nur am Köderfisch gelegen haben, denn in der Zeit in der wir dort verweilten, hat unser Kollege vom Ufer einige Prachtexemplare aus dem Wasser gezogen. Der größte war 91cm lang. Tja, das war dann doch etwas deprimierend und wir beschlossen unserer Wege zu gehen. Der Regen ließ übrigens während der ersten zwei Tage so gut wie gar nicht nach.
Am letzten Tag änderten wir kurzer Hand unsere Strategie von Riesenräubern auf kleinere Hechte in dem wir anfingen in Ufernähe unsere Gummifische fliegen zu lassen. Der Tag fing schon einmal perfekt an, weil die Sonne uns in Ihrer vollen herbstlichen Pracht begleitete und die Landschaft zu einem unvergesslichen Naturerlebnis mutieren lies. Und siehe da der Erfolg war uns an diesem Tag auch sicher. Als erstes biss ein kleiner aber sehr eleganter Zander mit 32 cm an.
Kurz darauf folgten Hechte in Hülle und Fülle. Es waren insgesamt sechs und machten einen wirklich ausgehungerten Eindruck. Unser Adrenalinspiegel erhöhte sich natürlich rasant, als nach zwei Tagen ohne eines einzigen Bisses die Hechte schon fast versuchten in unser Boot zu springen. Das Mindestmass für Hecht war zu der Zeit 70cm und nur einer hatte die Anforderungen mit rund 71cm erfüllt und der gehörte mir.
Alles in allem ein höchsterfolgreicher Angelausflug, der uns einiges übern Kamp gelehrt hat. Wird diesen Herbst unbedingt wiederholt! Petri Heil an alle Fischnarren da draußen!
Marek
weiterfuehrende Informationen:
A-3533 Mitterreith 20
(T)