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Po Karpfen

Karpfenfischen am Po

Im Frühjahr auf Po Karpfen

Tiroler, 03.07.07

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Anfang Februar bekamen wir von einem guten Bekannten einen Tipp dass im Po ein guter Karpfenbestand sei und ein gezieltes Beangeln dieser Fischart sich dort lohnen würde.

Da wir sowieso nach Italien wollten genauer gesagt nach Mantua uns doch abgeraten wurde dort zu Fischen da es anscheinend immer auf die Gemütsverfassung der dort ortsansässigen Polizei oder Kontrollore ankommt ob man nun in der Nacht durchfischen kann, seine Montagen ans Ufer kurbelt bzw. nach der Kontrolle überhaupt noch über die notwendigen Sachen zum Fischen verfügt wurde kurzer Hand umgeplant .
Uns wurde ein Camp empfohlen das direkt am großen Po liegt.
Nach telefonischer Reservierung und Einzahlung des recht günstigen Betrages war fix dass wir Anfang Mai an den Po fahren. Tage zuvor erkundigte ich mich noch telefonisch beim Leiter des Camps nach denn bisherigen Fangerfolgen der Woche, der mir mitteilte dass es in den letzten paar Tagen recht starke Unwetter in der Höhe von Mailand gegeben hätte und somit der Fluss einen recht hohen Wasserstand führt.
Von meinem früheren Trip nach Italien wusste ich dass dadurch auch viel Geäst und Bäume den Fluss hinunter treiben und dass es so schwer wird gezielt in die recht starke Strömung zu Fischen.
Doch dieser nahm mir sofort den Gedanken dass wir unsere Schnüre unter lauten Gepiepe von Bäumen und sämtlichen anderen Zeug was da so rum treibt befreien müssen denn er meinte dass sich der Pegel schon langsam senkt und bis zum Wochenende wieder normale Bedingungen herrschen würden. Weiters wurden in dieser Woche ein paar kleinere Welse gefangen wobei der größte 130 maß!
Da die Buchung nur von Samstag bis Samstag geht ( ein anderer Anreise Termin ist nicht möglich ) brachen wir also am Samstag um ca. 4.00 Früh auf um so ca. Mittag im Camp zu sein.
Wir kamen um ca. 13 Uhr im Camp an.
Nach der Ankunft dieser beiden wurde beratschlag welchen Platz wir bekommen!
Da relativ viele Karpfenfischer im Camp waren und die Plätze doch relativ spärlich sind bekamen wir den am weitesten von Camp gelegenen.
Es war rund eine Stunde Bootsfahrt welche zwischen den Camp und uns lag, doch der Platz war genial! Wir fischten in einer Innenkurve eines Seitenarms des Hauptstromes welcher ca. 200 m breit war. Aufgrund der Informationen des Guids wussten wir dass wir die Kannte zur Hauptströmung suchen müssen und so fischten wir auf 50,70 und 40 m.
50m fischte der Erste, 70m der Mittlere und 40 m, der Letzte da es schonst zu Problemen mit dem Abtreiben der Bleie und dem Drill gegeben hätte.
Gefüttert wurden reichlich Pelletts und Boilie welche nach unsren Tipp einen herben Geschmack hatten!
Zusätzlich versenkten wir kurz vor unseren Platz eine art Baunetz welches mit ca. 6 kg. Pelletts befüllt wurde und mittels einem 5 kg schweren Gewicht und einer Boje am Platz gehalten wurde!
Der Gedanke war dass die Strömung den Sack auswaschen würde und somit eine zusätzliche Futterspur gegeben ist.
Nun wurden die Ruten (jeder 3 Stück) am Pod steil aufgestellt(um der Strömung aus dem Weg zu gehen)und die mit 200 gr. Strömungsblei bestückten Montagen ausgelegt!
Um wirklich am Platz zu liegen ist es ratsam die Montagen ca. 30 m oberhalb zu postieren da der anfallende Strömungsdruck, bis das Blei richtig liegt die Montage diese 30m mitschleift.
Am Abend hatten wir uns positioniert und zusätzlich eine Welsmontage ausgelegt.
In der ersten Nacht fingen wir gleich einen 12 kg Spiegler dessen Biss uns um 1.00 Uhr früh aus dem Bett riss.
Am Morgen wurden wir von der aufgehenden Sonne und den daher unerträglichen Temperaturen im Zelt geweckt und anschließend gab es Kaffee. Laut Guid wussten wir dass die Karpfen recht gut unter Tags beißen sollen und somit war jeder von uns gespannt was nun der erste Tag bringen soll.
Zuerst fing die erste Boje 2 Fische welche die 10er Marke ganz knapp verfehlten.
Der Biss bei den aufgestellten Stangen ist am Anfang etwas schwer auszumachen da sich die Rutenspitze nur leicht krümmt und somit der Bissanzeiger dessen Sensibilitätsanzeige recht niedrig eingestellt ist noch keinen Ton von sich gibt. Erschrickt nun der Fisch und es kommt zum Runn werden die Fluchten noch durch die starke Strömung unterstützt weshalb der Karpfen gleich nach dem Anschlag zur Oberfläche schießt und seinen Rücken zeigt.
Auch wenn es sich (nur) um 8er handelt kann ich sagen dass diese Karpfen die wie Wildinger gebaut sind einen aufregenden Drill liefern.
So ging es jede Stunde und jeder Platz fing. Die beste Zeit war jedoch als die Flut einsetzte und sich der Po nun in ein „ stilles „ Gewässer verwandelte. Ähnlich einem Abendsprung an einen Forellensee klatschten nun die Karpfen an der Oberfläche wobei der Gedanke an ein Karpfenpuff aufkam.
Dass dem doch nicht so war sagte ein Fischer der rund 200m oberhalb von uns saß der mit seinem Kollegen in den ersten drei Tagen „nur“ 2 Karpfen mit 3 kg fing.
Doch bei uns riss bei Beißlaune der Fische nicht ab und so ging es die ganze Woche weiter, nur die Welse waren nicht aktiv, was jedoch die Schleie die wir montiert hatten denen sicher nicht übel nahm.
Nun noch ein kleines Erlebnis was für den guten Bestand am Po spricht.
Um ein paar Köderfische zu fangen legten wir eine Zupfstange mit Maden aus an der immer wieder mittlere Güster hingen. Irgendwann war eine kleine Beisflaute und somit saß jeder gemütlich in seinen Sessel als der nächste Brassenzupfer an der Pick kam. Nach 2 leichten Zupfern überwand sich einer von uns und schlug an, der sich nach aufregenden Drill mitten im Nirgendwo über einen 12er Schuppi freuen durfte.
Am letzten Tag fing mein Kollege noch eine 30 cm Barbe auf Boilie welche der letzte Fisch dieser Woche war.
Und nun noch ein paar wichtige Einzelheiten.
Der Preis für eine Woche beträgt 150 Euro wobei die Fischerlizenz sowie die staatliche ( für Italien notwendig ) unten im Camp besorgt wird aber noch separat zu zahlen ist. Die kostet regulär zwar um die 30 Euro der Campbesitzer verlangt 40 Euro für die Besorgung.
Lasst es dem Campleiter über diese zu besorgen denn in Italien spielt Zeit keine Rolle und von einer „Comuna „ wie die sämtlichen Magistrate in Italien genannt werden ( und da gibt es viele ) zur anderen zu fahren mit ein wenig italienisch und englisch Kenntnissen zerrt an den Nerven.
Weiters sollte man wirklich nur mit den 3 erlaubten Ruten fischen da von der Wasserpolizei kontrolliert wird wobei man doch eher seine Ruhe hat wenn alles über ein organisiertes Camp läuft, denn die Boote mit den diversen Aufschriften sind schon vom Weiten zu erkennen.
Zum Schluss wäre noch zu sagen dass im Po immer noch genetzt wird und um die Einheimischen ( wir sind die Gäste ) nicht den ganzen Weg mit Bojen zu zupflastern sollte man darauf achten dass man diese nicht zu weit setzt.

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Andy, Kirchdorf




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