Angekommen, wurden wir schon von unserem ortsansässigen Kumpel Hrvoje begrüßt, und bei einem kalten Pan sogleich ein Schlachtplan für die nächsten Tage ausgearbeitet.
Hrvoje, Nationalteamangler und jedes Jahr unter den Besten der Trout bzw Bass Liga, versorgte uns mit Gewässertipps der Sonderklasse, und arrangierte sogar Tagestrip nach Ungarn, wo wir uns bei ein paar Cracks der Bass-League anhängen durften.
Erstmals gings jedoch an eine kleinen C&R See wo wir fürs erste unser Lager aufschlugen. Gut besetzt mit Hecht Karpfen Amur und Tincas, war der See letztes Jahr auch für den einen oder anderen Schwarzbarsch gut.
Wir bauten unser Camp auf und machten ein paar Karpfengertn fertig.Gefischt wurde mit Kugeln von MelegBait bzw mit Honigmais.
Schnell brach die Dämmerung herrein und mit ihr kamen sie dann, 1.000.000.000.000 Gösn !!! Dachte ich doch in den Donauauen schon so ziemlich alles gesehen zu haben in diese Richtung, wurde ich schmerzhaft eines besseren belehrt....
Gott sei Dank machten die Gelsen etwa um 11:30 die Fliege, und ab da konnten wir uns wieder uneingeschränkt den kalten Bieren und heißen Würschtln widmen.
Die erste Nacht verlief karpfenmäßig recht ruhig, bis auf einen starken Drillaussteiger im Seerosenfeld war nichts zu verzeichnen.
Würden uns die Karpfen, wie schon letztes Jahr, was pfeiffen??
Der nächste Tag war ganz den Hechten und Schwarzbarschen gewidmet. Hauptsächlich mit Spinnerbaits, Buzzbaits, Gummiködern und Poppern wurde gefischt, und tatsächlich konnte ich nach 2 Aussteigern den ersten Bass verhaften. Kein Riese, aber die Freude war enorm.
Auch Hechte konnten einige gelandet werden, zwar alle recht klein, aber dennoch ein Spass!
Rettich mit seinem ersten Hecht, ever!
Gegen Abend fingen wir uns ein paar Sonnenbarsch und versuchten in der Dämmerung einen besseren Hecht am Schwimmer zu erwischen, leider ging der Stoppl nicht einmal auf Tauchgang.
Längst war es nach Mitternacht, als der, schon in Vergessenheit geratene, Bissanzeiger einen Dauerton von sich gab und nach kurzem Drill konnten wir den ersten Carp auf die Matte legen.
Wir freuten uns über den Karpfen als wärs ein 10kg+ gewesen !!!!
Es folgte in jener Nacht noch ein Run, leider setzte sich der Fisch wieder im Kraut fest, welches fast am ganzen See bis an die Wasseroberfläche wuchert.
Am folgenden Morgen trafen wir, wie vereinbart, auf unsere kroatischen Fischerkollegen und fuhren über die Grenze nach Ungarn. An dieser Stelle werde ich der Bitte unserer Gastgeber nachkommen und weder über Namen noch über die Lage des Gewässers sprechen, von meiner Seite eine klare Sache.
Am Tatort angekommen mussten wir mit Entsetzen feststellen, dass die ungarischen Gelsen weit tagaktiver waren als ihre kroatischen Halbbrüder. Insekten und Hitze machten den Tag zu einer echt harten Nummer, und es war sehr schwer mit der nötigen Konzentration ans Werk zu gehn.
Das Gewässer ließ jedoch auch schon bei diesem Kurzbesuch (wegen der Gelsen zogen wir uns vorzeitig zurück) sein unglaubliches Potenzial erkennen. Ich konnte einen dicken Bass von 44cm landen, nachdem mir zuvor 2 knappe 50er im Drill abgekommen waren.
Der Barsch lieferte einen harten Drill mit ettlichen Sprungeinlagen, bei denen mir jedesmal schlecht wurde vor Angst der Barsch könnte mir den Spinnerbait wieder vor die Füsse knallen!
Auch Wernisch und Rettich konnten gute Barsche hooken, doch leider kamen die starken Fische alle bei spektakulären Sprüngen vom Haken.
Einer der Bass-Cracks mit denen wir angelten konnte einen richtig Kapitalen Fisch landen. Jenseits der 50cm und knapp 2,5 Kilo hatte der Traumfisch. Gebissen auf einen schwarzen Senko! Dobar Bass!!!!
Zurück in Kroatien bauten wir wieder für Karpfen auf machten eine fette Brotzeit. Nach dem Essen warf ich noch ein wenig mit Kunstköder um mich, und konnte mit einem giftgrünen Senko diesen schönen Bass von seiner Schule trennen, natürlich nur kurzfristig...
Es lief an der Rauberfront recht stark, da konnte uns auch eine weitere Schneidernacht auf Karpfen nicht aus der Fassung bringen. Die Moskitos waren jedoch sehr knapp dran....
Erst am Vormittag, 3 von uns waren gerade auf Bassjagd, konnte der Bewacher der Karpfengerten, Domi aka Rum Coco seinen ersten Karpfen ever drilln, und wies der Zufall so wollte kamen wir gerade recht zum Keschern wieder am Platz an.
Rum Coco freute sich wie ein Hinniger, und auch dem Hund war das einen mehr oder weniger anerkennenden Blick wert.
Jeder hatte nun seinen Fisch gefangen und der Druck, sollte da überhaupt einer gewesen sein, war von uns abgefallen. In dieser Tonart ging es in den nächsten 2 Tagen weiter und wir fanden einen guten Mix zwischen Bier im Schatten...
.......und Angeln in der Sonne.
Wernisch und Rettich waren mittlerweile heiß auf einen Schwarzbarsch und fischten teilweise hart am Limit zur Dehydrierung und Blutarmut, doch es war wie verhext. Sie fingen zwar Hecht auf Hecht, wenn sich jedoch mal ein Bass an den Köder verirrte, schüttelte er sich entweder vom Haken, oder blieb erst garnicht hängen....echt unglaublich !!
Die Schwarzbarsche waren mir gnädiger gesonnen, so konnte ich noch ein paar zum Tanz bitten, einer davon ein wirklicher Traumbass.
Auch gelangen noch 2 besondere Kunststücke. In der letzten Nacht fingen wir den kleinsten, verbautesten Karpfen im ganzen Gewässer. Echt verdammt klein kann ich euch sagen....
....und am letzten Tag biss mich der kleinste Hecht des Trips zum Abschied gehörig in den Finger!!!Das wars, nichts geht mehr! Eine Nacht früher als geplant, die Gelsen waren beim besten Willen nicht auszuhalten, machten wir uns auf den Weg nach Graz, um dort noch ein wenig zu trinken und den Trip revue passieren zu lassen.
Wiedermal eine gute Zeit, gibts goanix!!!
SUR-fishing