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Der Aal
Der Aal ist einer der mystischsten Fische und das hat mehrere Gründe. Es ist Wissenschaftlern bis heute noch nicht gelungen den genauen Werdegang zu erforschen. Soviel ist bekannt bis heute, der Aal hat seine Laichgebiete in der Saragossasee, einem riesigen Meeresgebiet zwischen Florida und den Bermuda-Inseln. Von dort werden die geschlüpften Aallarven in einer rund dreijährigen Reise über den Golfstrom nach Europa getragen. Im Durchschnitt sind die Aallarven 10 cm lang, wenn sie die Flussmündungen der großen europäischen Flüsse erreichen. In dieser Zeit spricht man auch vom Glasaal weil sie in dieser Zeit fast durchsichtig sind. Die wahre Verwandlung tritt bei der Umstellung von Salz- auf Süßwasser ein. Die Aale sammeln sich in großen Gruppen im brackigen Unterlauf der Flüsse um sich langsam umzustellen. Je mehr der Salzgehalt abnimmt, desto dunkler werden die Aale. Der Verwandlungsprozess wird durch die Pigmenteinlagerungen in der Haut hervorgerufen.
Jetzt beginnt die eigentliche Wanderung der Aale. Flussaufwärts wandern die Aale die großen Flüsse durch Europa. Interessanterweise sind die Aale schon vor der Fertigstellung des Rhein-Main-Donaukanals an alle Ecken und Enden Europas gekommen. Auch die zahlreichen Wasserkraftwerke an den großen Flüssen stellen auf den ersten Blick kein Hindernis dar. Obwohl es Studien gibt, daß pro Wasserkraftwerk eine Sterblichkeitsrate von 30% ist. Wie sich der Aal in unseren Flüssen und Seen verbreiten konnte und kann, daran scheiden sich die Geister. Die einen sprechen davon das die so genannte Aalwanderung (der Aal kommt an Regentagen aus dem Wasser und "umkriecht" Hindernisse) dies möglich macht, die anderen geben Besatzungsmaßnahmen die "Schuld" daran. Leider gibt es keine genauen Aufzeichnungen über die so genannte Aalwanderung.
In einem Alter von 20 Jahren kehren die Aale um und treten die Reise zurück in die Saragossasee an um dort wieder abzulaichen. Studien zufolge schafft es einer von 100 000 wieder zurück, um dort nach dem Ablaichen zu sterben (unbestätigt).
Wie die Aale in unsere Seen kommt, kann keiner genau sagen. 80% sicherlich durch Besatz, aber es wird vermutet das auch einige zugewandert sind, besonders bei Seen in Flussnähe oder Seen durch die Flüsse ziehen.
Aalfischen
Unbestritten ist das Aale sehr gut riechen können. Schon allein die Anatomie des Aales lässt darauf schließen. Der Aal bringt es auf 70, der so genannten Riechfaltenrosetten während ein anderer Fisch gerade mal 25 hat. Der Anguilla Anguilla hat ein Riechvermögen, das sogar mit dem von Hunden vergleichbar ist.
Aale lieben Kadaver und Blut, dementsprechend sollte man auch die Köder wählen. Ich Bevorzuge Tauwürmer und Hühnerleber, aber auch auf Fischfetzen und andere Innereien beißen Aale sehr gern. Sie lieben aber auch die Abwechslung.
Kleiner Tip, ich bin Raucher und beim Aalansitzen mache ich gern ein Lagerfeuer. Um beim aufködern nicht den Geruch von meinen Fingern auf den Köder zu übertragen, verwende ich Medizinische Handschuhe.
Tackle
Ich bevorzuge die Grundmontage, bestehend aus einem normalen Tropfenblei, Karabiner, 20cm Vorfach und spezielle Aalhaken. Das Blei streiche ich immer mit einem speziellen Lockstoffstift,erhältlich bei jedem Tackledealer ein. Wenn man Innereien aufgeködert hat, vorsichtig auswerfen um nicht ungewollt anzufüttern.
Man kann selbstverständlich auch via Posen-Montage und Knicklicht auf Aale fischen. Der Nachteil ist, daß man die Pose immer im Auge haben sollte.
Eine weitere Montage aus dem hohen Norden Deutschlands, ist das so genannte Pödern. Es werden an einem Wollfaden ein dickes Bündel Tauwürmer verknotet. Dann wird diese Montage ins Wasser gehalten. Aale die in die Tauwürmer beißen bleiben mit den Zähnen am Wollfaden hängen. Jetzt muss man schnell sein um den Aal ans Land zu bringen. Ich habe auch schon von Leuten gehört, die ein aufblasbares Kinderplantschbecken als Auffangstation im Wasser schwimmen lassen. Den Aal rausziehen und ins mit Wasser gefüllte Becken legen. Der Aal lässt mit der Zeit selber den Wollfaden los.
Anfüttern
Zum Anfüttern reicht das handelsübliche Blutmehl. Richtig platziert kann man sein Ziel sehr schnell erreichen, da wie gesagt Aale sehr gut riechen. Eine gute Variante ist auch das Blutmehl mit einem Teig zu versetzen und via Futterkorb am Tackle einzubauen. Bei der Teigwahl nehme ich am liebsten geruchsintensives Fischmehl.
Zeit
Nach einer selbst erstellten Liste habe ich die meisten Aale in der Zeit von 20-00 Uhr und 3-6 Uhr gefangen. Von der Jahreszeit her ist der beste Aal-Monat der Mai. Aber auch im Sommer von Juni bis September kann man top Zeiten erwischen. Besonders gut fängt man Aale nach kräftigen Sommergewittern. Wenn es nach langen Hitzeperioden, für ein paar Stunden stark Regnet, sollte ein eingefleischter Aalangler sofort ans Wasser. Ich habe wahre Sternstunden erlebt. Grund dafür ist das der starke Regen sämtliche Kleintiere (Würmer, Schnecken usw.) ins Wasser spült.
Gute Plätze
Sehr gute Plätze an Seen sind Schilfgürtel und Einmündungen von Bächen. Der Aal liebt das warme Wasser daher ist es besser ca. 10-20 Meter vom Ufer aus zu Fischen.
In Flüssen sollte man das Gewässer beobachten. Angeschwemmtes Treibgut bieten dem Aal einen guten Unterschlupf. Hier versteckt er sich und wartet auf den richtigen Köder.
Aal gefangen
Wenn man einen Aal gefangen hat trennt sich die Spreu vom Weizen. Erfahrene Aalfischer haben immer einen eigenen Kescher zum Landen des Fisches mit. Wenn man einen Aal mit dem normalen Kescher gelandet hat, ist es vorbei mit einem geruchlosen Fischerkeller. Ist der Fisch an Land, ist es schwer ihn unter Kontrolle zu halten. Es heißt nicht umsonst Aalglatt, mit bloßen Händen ist es schier unmöglich den Aal zu halten.
Kleiner Tip: Arbeitshandschuhe mit rauer Handfläche. Sollte man die nicht zur Hand haben, einmal kurz ins Wasser greifen, damit die Hände feucht sind. Danach ein Griff in den Sand, daß dieser an den Handflächen kleben bleibt. Lagern sollte man einen Aal auf alle Fälle in einem großen Kübel.
Aal Töten und Ausnehmen
Bei diesem Thema scheiden sich die Geister. Viele sagen, daß sie durch den berühmten Genickschnitt einen Aal töten können, doch jeder der schon einen gefangen hat weiß, daß diese Methode schnell ins Auge oder besser gesagt in den Finger gehen kann. Aale sind auch an Land sehr wehrhaft.
Ich habe immer meinen Aaltöter zur Hand, der hinter dem Kopf angesetzt wird und durch einen schnellen Ruck den Fisch schnell und waidgerecht erlöst.
Beim ausnehmen ist Vorsicht geboten. Aalblut beinhaltet das Nervengift Ichthyotoxin. Wenn es in offene Wunden oder auf Schleimhäute gelangt kann es zu Entzündungen, Brechreiz und Übelkeit führen. In größeren Mengen kann das Nervengift sogar kleinere Säugetiere töten.
Tip: Hier kommen wieder die medizinischen Handschuhe zur Verwendung.
Auf alle Fälle nach dem Ausnehmen die Hände gut waschen.
Zubereitung
Aale sind aufgrund ihres hohen Fettgehaltes ausgezeichnete Speisefische. Meine bevorzugten Zubereitungsarten: Haut abziehen und braten, oder die absolut schönste Art einen Fisch zu essen: Häuten, einlegen und Räuchern.
Petri
Owen