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Karpfen 19,5kg

7 Tage zur Donau Traumsession

Angeln auf Karpfen in der Donau

Pauli, 05.06.07

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Jeder der die Donau und Ihre Auen kennt, weiß wie launisch die Karpfen dort sein können….. dazu nun mehr …… ……..so trocken wie heuer war der Frühling schon lange nicht mehr. Kein Schnee im Winter und kaum Regen im Frühjahr ließen „unsere“ Ausstände für diese Jahreszeit auf ein Minimum zusammentrocknen. Auch wenn die Wasserfläche kleiner war, war es nicht leichter geworden, Karpfen zu fangen. Im Gegenteil, hier und da ging zwar einer an den Haken, aber es ging eher schlecht als recht. Die Temperaturen waren schon sehr hoch und das Wasser hatte in den flacheren Stellen schon über 20 C° ! Laichtemperatur, aber bis jetzt war nichts davon zu sehen!?

 

10.05 - endlich erbarmte sich ein kleines Hochwasser unserem Donauausstand ! Während des Hochwassers konnte ein Freund von mir einen schönen Schuppi mit 16,5kg auf die Matte legen. Leider konnte ich ihn aber nicht ans Wasser begleiten, da ich meine Zeit in der Arbeit verbringen durfte !!!
Doch war ich froh, dass nun endlich das Niveau wieder um mind. 2 Meter gestiegen war!
Das ist für unsere dicken Freunde wie Weihnachten und Ostern zusammen ;-).
 
11.05 – leider immer noch in der Arbeit, aber mit den Gedanken ………..;-)
 
12.05 – endlich war es soweit – Jochen und ich waren voller Vorfreude und kamen dann so gegen 06:00 am Ausstand an – Spitze! , das Wasser stand noch immer sehr hoch und die Strömung hatte vollkommen aufgehört.
Also ran an die Ruten und auf ca. 40 m am gegenüberliegenden Ufer schön neben den überhängenden Ästen verteilen…………PLATSCH………… doch was war das ?
Am anderen Ufer hörte man es mächtig platschen ! Vielleicht ein Waller ……, kurze Zeit später hörten wir es wieder und sahen, wie sich die überhängenden Äste bewegten.
ALLES KLAR ! Unsere geschuppten Freunde hatten heute etwas Besseres vor als zu
fressen! ;-)………
Na gut, nach 3 Stunden und hunderten Platschern , exakt über unseren Ködern, war unsere Motivation gegen Null und wir wechselten kurzerhand den Platz, und zwar einen Ausstand weiter flussabwärts. Dieser wurde noch immer mit ein wenig Frischwasser versorgt und das Niveau war noch sehr hoch. Wir konnten auch nirgends laichaktive Fische in der Nähe beobachten und somit war klar – hier versuchen wir’s !
Mit der Zille raus und vor einer Schilfbank in 30 m Entfernung und ca. 1,3m Wassertiefe versenkten wir 1kg Mais und ca. ½ kg Boilies.
Im tieferen Wasser auf ca. 2 m versuchten wir unser Glück mit einer Hand voll Boilies um den Hakenköder.
Also raus mit den Ruten und warten. Inzwischen war es etwa 14:00 Uhr und wir hatten noch ein paar Stunden am Wasser bis uns das Nachtfischverbot wieder nach Hause trieb. Warten war angesagt und warten und warten und warten ……..
Was soll ich euch sagen! Um 20:00 Uhr brachen wir schließlich diesen Ausflug mit einer Stimmung am Nullpunkt und hängenden Köpfen ab.
 
13.05 – ausschlafen war angesagt. 14 Stunden mit ans Minimum reduzierten Tackle am Wasser – und auch noch ohne Gelben L - der letzte Tag hatte Spuren hinterlassen.
So gegen 10:00 Uhr bin ich dann aus dem „Koma“ erwacht und die Sonne blinzelte schon durch die Jalousien. Bei einem Kaffee und einer Zigarette vorm Fernseher überlegte ich, ob ich’s noch einmal versuchen sollte. Warum nicht, ein wenig gefüttert hatten wir ja gestern! Aber erst war aufräumen angesagt, dann noch ein gutes Mittagessen bei Muttern – dann ging’s ab an die Donau. Jochen konnte ich leider nicht überreden, denn seine Motivation nach 7 „Schneidertagen“ war vollkommen am Boden.
Also musste ich wohl oder übel allein ans Wasser. Mache ich nicht gar so gerne, denn ein Teamkollege oder besser noch ein guter Freund, der zum richtigen Zeitpunkt hilft, ist durch nichts zu ersetzen ! Dazu ein wenig später mehr……
Am Wasser angekommen, nahm ich gleich die Schleuder in die Hand und verteilte ca. 30 Boilies vor der Schilfbank. Ruten raus und wieder einmal „warten“ war angesagt. 15:00 Uhr, es war sehr heiß, und ich dachte , vielleicht geht’s ja am Abend besser, denn bei dieser …..? Den Gedanken konnte ich nicht fertig denken, da gab mein Bissanzeiger einige Laute von sich, der Swinger hüpfte auf und ab – Brasse, bitte nicht………… Nach dem Anschlag war mir klar – keine Brasse und nach einem kurzen Drill konnte ich einen 6,5 kg Schupppi landen. Sehr fein, dachte ich und hoffte schon insgeheim, heute ein paar mehr landen zu können. Rute wieder raus – ca. 10 Boilies hinterher und abwarten. 2,5 Stunde später meldete sich wieder die selbe Rute – Anschlag, Haken sitzt – der dürfte schon ein wenig dicker sein, dacht ich nach den ersten Fluchten und nach einem tollen 15 min Drill konnte ich wieder einen schönen Schuppi mit 10,5kg landen. Karpfenfischerherz, was willst du mehr !
Ein Freund, der nicht allzu weit entfernt saß, kam kurzerhand vorbei und schoss ein paar Fotos.


Kurz nachdem er gegangen war, bekam ich schon den nächsten Biss und ein kugelrunder Spiegler mit 7 kg lag in den Keschermaschen. 10 Min später – Rute wieder raus und 15 Boilies „nachgeschleudert“. Ich setzte mich gerade hin und zündete mir eine Zigarette an, da vernahm ich schon wieder den „süßen“ Ton meines Bissanzeigers. Einen Schritt zur Rute – Anschlag …….…. und die Bremse lässt durch ihr surrendes Geräusch erahnen, dass der Dicke am anderen Ende ordentlich Fahrt aufnimmt – keine Chance ihn zu stoppen und kurze Zeit später hänge ich auch schon in einer nahe liegenden Schilfbank fest. Schöne Bescherung – Schnur kurz locker lassen, und der Fisch nimmt wieder Fahrt auf, doch leider schwimmt er immer tiefer ins Schilf. Ich versuche wirklich alles, aber ohne Boot habe ich leider keine Chance ihn da herauszubekommen. Kurz entschlossen, lege ich die Rute ab, mache den Freilauf ganz auf und hole unsere Zille. Wieder am Platz angekommen, nehme ich die Rute auf und rudere langsam ans Schilf heran. Kein einfaches Unterfangen alleine – kurbeln, Schnur befreien und dabei noch die Zille steuern…… so kam es wie es kommen musste, leider, denn nachdem ich den Fisch, der wirklich einen breiten Rücken aufzuweisen hatte, zu Gesicht bekommen hatte - erschrak er und flüchtete. Er war noch immer an der Leine und ich schnappte die Rute, aber bemerkte zu spät, dass sich die Schnur um die Spitze verdrallt hatte………OH NEIN! - Schnurbruch! - Sch….!!!
Das passiert nur, wenn kein Kollege oder Freund hilft !
Trotz dieses ärgerlichen Erlebnisses war ich froh, an diesem Nachmittag drei schöne Karpfen überlistet zu haben und packte guter Stimmung mein Zeug zusammen.
Nach diesem Erlebnis war ich natürlich wieder voll motiviert und am Dienstag in der Früh zog es mich wieder in den Ausstand. Leider nur kurz, den arbeiten muss man ja auch zwischendurch, aber für eine ordentliche Fütterung am Platz war natürlich Zeit. Nicht unbedingt zu meiner Begeisterung stellte ich fest, dass der Wasserstand bereits wieder um ca. 20 cm gefallenwar. Aber was soll’s, dacht ich, und verteilte großzügig 4 kg Mais und 2 kg Boilies vor der Schilfbank. Keine 20m von diesem Platz entfernt fütterte ich nochmals ca. 1,5 kg Kugeln – das sollte reichen.
 
16.05 – leider wieder arbeiten, aber mit den Gedanken …….:-)
 
17.05 – endlich Feiertag ! Doch unsere zweite Zille musste endlich ins Wasser und so hatten wir am Vormittag noch einiges zu tun ! Kurz vor Mittag hatten wir es dann mit Hilfe von zwei Freunden Gott sei Dank geschafft und die „neue“ Zille stand nun gleich neben unserem Platz parat.
Um ca. 14:00 Uhr kamen wir endlich zum Fischen, dieses mal wieder mit meinem Freund Jochen. Voller Freunde am Wasser angekommen, kam gleich die Ernüchterung – der Wasserstand hatte sich wieder um ca. 20 cm gesenkt! Unser Platz an der Schiffbank war nun schon sehr, sehr flach ( 40-100 cm) .
Nicht zu ändern, gefüttert habe ich, also Ruten raus – 2 auf die Schilfbank und die anderen beiden auf den Platz in der Nähe, der noch eine Wassertiefe von ca 1,5 m aufwies. Die neue Zille musste natürlich auch vor unseren Füßen bereitstehen.
Wir setzten uns gemütlich mit einer Zigarette in die Karpfenstühle. Die ersten beiden Stunden tat sich gar nichts und wir befürchteten schon, nichts zu fangen. Ruten raus und neu werfen, man weiß ja nie wo genau die Montagen liegen, besonders in den Augewässern.
Kurze Zeit später, wir plauschten gerade über dies und das, hörte ich endlich den ersehnten Dauerton eines Bissanzeigers. Da stehe ich, mit zum Halbmond gekrümmter Rute in den Händen und der Gegner am anderen Ende denkt keine Sekunde daran, sich stoppen zu lassen.
Ganz ruhig und stetig zieht er seine Bahn in Richtung Freiwasser. Inzwischen hat mir der Fisch sicher 50 m von der Rolle genommen und Jochen meint: „Pauli, ab in die Zille!“
Gleich danach erkenne ich, dass sich der Fisch ins Kraut retten will. Da wir mit der Zille nun keine 20 m mehr von ihm entfernt sind, kann ich ihn ohne Probleme drillen. Und dann sehen wir das erste Mal die Flanke und uns blieb kurz der Atem stehen. Mein Freund flüstert erstaunt: „Pauli, das ist ein riesiger, dicker Spiegler.“
Voll im „Adrenalinschub“, fange ich noch ein paar kurze Fluchten ab und dann hat Jochen endlich die Keschermaschen um den Fisch geschlossen. Was für eine Freude !!!
Beim Zurückrudern zum Platz stellte Jochen fest: „Wenn das kein 20er ist, dann fehlt aber nicht viel!“ Mir war das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht zu wischen.
Nach einer ausgiebigen Fotosession kam die Weighsling und die Waage zum Einsatz , die sich bei 19,5kg einpendelte ! Wahnsinn, ich habe gerade meinen neuen PB auf die „Schuppen“ gelegt, und was für ein Prachtstück ! Wir klatschten ein paar mal mit noch glitschigen Händen ab, denn das ist so Brauch bei uns. Doch vorher hatten wir den Fisch natürlich wieder schonend ins Wasser zurückgesetzt.


Wir dachten, was soll heut noch kommen, das ist nicht mehr zu toppen !
Doch wir wurden eines Besseren belehrt, denn keine 45 min später meldete Jochens Bissanzeiger „Alarm“.
Im nur 60 cm tiefen Wasser ein „Swingerpendler“. Brasse ?        Doch kurze Zeit später war klar, die vermeintliche Brasse musste schnellstmöglich vom Boot aus gedrillt werden. Denn nach der ersten Flucht in Richtung der Schilfbank, (ja genau ! Dort hatte ich schon einen großen Burschen verloren) mussten wir schnell um das Schilf herum rudern, was uns auch gelang. Jochen konnte den Fisch, der zwar ordentlich Gegenwehr zeigte, mit seinen weichen Ruten gut unter Kontrolle halten. Gesehen hatten wir ihn bis dahin noch nicht. Dann plötzlich tauchte eine silbrig glänzende Flanke vor uns auf und wir konnten vor Erstaunen denMund nicht geschlossen halten. Nach 2, 3 heftigen kurzen Fluchten im seichten Wasser konnte ich den Schuppi keschern. „Wahnsinn, wieder ein Dicker!“, sagte ich voller Freude und „jubelnd“ ruderten wir zum Patz zurück.
Natürlich schossen wir gleich ein paar Bilder von diesem ausgewachsenen Schupppler und dann ab in die Weighsling und Waage - 18,1 kg !

Jochens neuer PB auf der Donau ! Das kann doch wohl nicht wahr sein ! Wir fischen zwar erst seit 5 Jahren sehr intensiv in der Donau, aber so etwas an EINEM Tag zu erleben, gleicht einem 6er im Lotto !!!
Die 2,3, ?. Bier und die Pizza für den Abend waren schon fast bestellt, doch war es ja erst 19:00 Uhr und da blieben noch 1,5 Stunden Zeit bis zum Nachtangelverbot, die wollten wir unbedingt noch nutzen. Also warfen wir wieder aus und 10 Boilies hinterher.
Und wirklich, kurz nach 20:00 Uhr konnte ich - dank Jochen und Zille - noch einen kampfstarken Spiegler drillen, der mir wirklich einiges abverlangte. Dieses Mal hatte auch meine Rute an der Schilfbank in ca. 1m Wassertiefe den erhofften Fisch gebracht. Gerade mit der Zille am Ufer angekommen, setze Jochens Rute am anderen Futterplatz zum Run an. Als er die Rute aufnahm und der Fisch die gleichen „Faxen“ machte wie mein Erster war klar – Karpfen abhaken, schnell wiegen (8,5kg) und in die Freiheit entlassen ! Ab in die Zille und den Fisch, der mittlerweile wieder in Krautnähe war, rasch entgegen !
Der sehr kräftige Fisch schlug hin und wieder in die Schnur, sodass Jochen glaubte, einen Wels gehakt zu haben, denn die fressen nur allzu gern unsere Murmeln!
Die Fluchten waren wirklich enorm und der gehakte Fisch versuchte immer wieder, unter die Zille zu flüchten, sodass Jochens Rute durch die starke Krümmung einige Male die Wasseroberfläche durchbrach.
Ein paar Minuten später war es aber dann soweit und ich durfte keinen Wels, sondern wieder einen dicken Schuppler keschern……. JIEPIIIIIIII !!!……… Die Götter müssen es heute verdammt gut mit uns meinen !!!


Dieser Karpfen brachte stattliche 16,5 kg auf die Waage ! Was für ein Tag !
Mittlerweile war es schon ziemlich dunkel geworden und wir packten schnell zusammen, doch an diesem Abend machten wir uns ohne jegliche Wehmut auf den Heimweg! Fischerkarpfenherz ……eh, Karpfenfischerherz, was willst du mehr !!!  



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