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Angelreisen, Ebro, WallerForum
Jeder kennt am Ebro das klassische Fischen mit Pellets, Kalamari und das Ausbringen eines Köderfisches mittels Bojenmontage. Ist das alles stellten wir uns die Frage und fragten unseren Guide Peter nach Alternativen. Peter Malik gehört unter den Fischern eindeutig zu der Gattung Spinfischer, da man sofort seine Kompetenz spürt wenn er davon zu Reden beginnt. Umso mehr freute ihn unsere Frage, ob man den Wallern nicht noch anders nachstellen kann. Diese Frage beantwortete er mit leuchtenden Augen und nannte die Möglichkeit. Float Trip am Cinca!
Wir entschlossen uns zu diesem Floattrip aber was kann man sich darunter vorstellen?
Abfahrt vom Camp um ca. 15 Uhr. Mit dem Auto und dem Ruderboot geht es dann ca. eine Stunde zuerst am Segre (Zufluss des Ebro) und dann dessen Nebenfluss dem Cinca Stromaufwärts. Dort angekommen wird das etwa 3,5 m lange Alu-Ruderboot zu Wasser gelassen. Nun lässt man sich von der Strömung treiben, wobei der Guide das Boot manövriert. Die Kunst besteht nun darin den Gummifisch (16 cm) mittels Spinrute (2,7 m / WG 150 g und Shimanorolle „Baitrunner 6500“) an die Hotspots zu bringen und das von einem schaukelndem Boot aus.
VIDEO: DER WALLERSPRUNG
Am Ziel angelangt brachten wir zuerst das Boot zu Wasser und bekamen eine genaue Einweisung worauf es bei dieser Fischerei ankommt. Wir müssen es schaffen mit unseren Ködern so nah wie möglich die Uferregionen zu bewerfen und das bedeutet den Köder maximal 20 cm vom Ufer entfernt anzubieten. Das ganze wird durch überhängende Bäume und Sträucher erschwert, daher sollte der Köder eher durch seitliches Auswerfen ans Ziel gebracht werden. Als Hotspot gelten hier natürlich die Stillwasserbereiche, Grasüberhänge, Schilfkanten und Kehren die man deutlich an den dort befindlichen Wasserläufern erkennt. Der Trip ging um 16 Uhr los und bis wir am Ziel sein werden (dort wo der Cinca in den Segre mündet) wird es ca. 4 bis 5 Stunden dauern.
Wir begannen die ersten Stellen zu bewerfen und merkten schnell das dieser Trip sehr hart für uns werden wird, da der Guide eine gute Stelle nach der anderen ansagte und wir ganzschön ins schwitzen kamen. Denn kaum warf man eine Stelle an und kurbelte nach einigen Metern den Gummifisch wieder schnell ein (wenn die ersten Meter kein Biss kommt kann man schon wieder schnell einholen) rief Peter schon wieder „schneller, schneller da hin…..“. Vorm nächsten Auswurf musste man jedoch zuerst das Kraut wieder vom Köder bringen. Dauerte das alles zu lange war man am Hotspot schon vorbei. Wir waren vielleicht eine halbe Stunde unterwegs als ich den ersten und ebenso wuchtigen Biss bekam. Nach hartem Drill konnte ich meinen ersten Waller landen und noch dazu einen halben Goldwels. Es ging ans Ufer für eine Fotosaison und dann aber gleich wieder weiter. Es dauerte nicht lange und der zweite ging mir auf den Gummifisch.
Nach 2 Stunden konzentriertem Spinfischen konnten wir nun ein paar Minuten Pause machen, da es am Cinca einige Stromschnellen zu durchfahren gibt und es zu gefährlich ist da im Boot zu stehen. Diese Stromschnellen sehen anfangs nicht so schlimm aus aber ein paar haben es schon in sich. In dieser Zeit kann man auch die Naturbelassenheit dieser Gegend so richtig genießen. Ganz anders als unten am Ebro bei Mequinenza ist hier alles grün und wild verwuchert. An den seichten Stellen vor Inseln konnten wir unzählige Karpfen beim Laichen beobachten da ein Fischrücken nach dem anderen aus dem Wasser ragte.
Kaum hatten wir die Stromschnellen hinter uns gelassen stieg Guide Peter ein Waller ein der im Drill erkennen lies, dass es sich hier um ein größeres Exemplar handelt. Peter hatte alle Hände voll zu tun den Riesen landen zu können. Schlussendlich blieb ihm aber nichts anderes übrig als ins Wasser zu steigen um den 2 m Waller vom Schilf fernzuhalten. Weiter gings mit unserem Abenteuer und in der Dämmerung bekam ich dann den letzten Biss dieses Trips. Dieser Ausflug brachte uns 4 schöne Waller und das an einer Spinrute. Einfach Traumhaft.
Das Resümee dieses Angeltrips:
Der absolute Wahnsinn mit der Spinstange in einem Naturparadies vom Boot aus auf Waller angeln. Mein Tipp, fragt unbedingt bei „Bavarien Guiding Service“ nach dieser Tour, denn das sollte man unbedingt einmal gemacht haben.