Ist wirklich eine feine Sache, wenn du dann nicht mal mehr irgendwelche Stopper benötigst, um die Murmeln am Haar zu fixieren. Und der Mustang-Gummi behält auch bei Gewaltwürfen seine Fassung und belächelt vermutlich, auf molekularer Ebene, unser etwaiges Misstrauen. MUSTANG-SILIKON - "Na, bist du denn deppat! Wer hod des scho ! Wir san vurn dabei. Sozusagen Pioniere der Carphunting-Endgame-Komponentenforschung..." ;)Und wirklich wahr. Bis Samstag Mittag kann ich bereits 3 Fische mit den neuen Wunderwaffen erfolgreich auf die Matte bitten, wovon einer die magische SB-10kg-Grenze nur ganz knapp verpasst. Die Bewährungsprobe des elastischen Gaulschmucks wurde also erfolgreich bestanden. War es anders zu erwarten...?Doch dann ist plötzlich der Spaß vorbei. Riene va plus. Nichts geht mehr. Kein Biss an der Schilkante und keiner auf der "Langen". Du siehst auch keine Fische mehr springen. Von einer Minute auf die andere. Selbst die Weissen vor deinen Füssen sind in den grünen Tiefen verschwunden. Wie die ersten Anzeichen einer drohenden Apokalypse in einem B-Movie zweiter Klasse. Am Mustang-Gummi wirds ja wohl nicht gelegen haben. Doch nichts passiert. Bis zum Abend nicht. Keine wetterbedingten Höllenabgründe und kein Angriff aus dem Weltall. Nichts. Es wollte einfach kein Gelber in die Falle tappen. Nicht mal in der Dämmerung...In der Nacht aber auch nicht. Unruhig ist mein Schlaf. Zwischenzeitlich such ich mir nächtens ein paar Mal die Ausrede, austreten zu müssen, um beiläufig die Bissanzeiger und deren Funktion zu kontrollieren. Da war alles in bester Ordnung. Scheisse. Irgendwann hab ich dann auch meinen letzten Zweifel über den, eventuell nicht geöffneten Freilauf ad acta gelegt, und hab bis zum Morgen durchgeschlafen.Morgen? Verdammt. Auch die vielversprechende Dämmerungsphase verschlafen. Die beiden Swinger standen noch wie angeschweisst, exakt in der Stellung, in der ich sie beim letzten Mal verlassen hatte. OK. Wirklich kein einziger zaghafter Biss, den ich vielleicht überhört habe. No way. So. Die 26 ha Wasserfläche lag untypisch ruhig, wie ein Spiegel vor mir, kein Gesang irgendeines Vogels war zu hören. Kein Zwitschern. Kein Grillenzirpen. Nichts. Nur ein riesiger Möwenschwarm schraubte in luftiger Höhe, gleich südamerikanischer Geier, seine Runden über unserer türkisblauen Lacke. Noch immer war irgendwie eine ganz eigenartige Stimmung am Wasser vorherrschend. 9 Uhr 30 vormittag. Kein Wind. Arg. Selten erlebt. Vielleicht ganz wenig strich hin und wieder eine sanfte Brise über die Oberfläche, kitzelte die Schilfhalme an meinem Platz. Vermag nicht mal vernünftig den Spiegel vor mir aufzurauhen. Geil. Kein Wind? Positiv. Floatrute im Auto? Positiv. Maden, Caster oder Partikel? Positiv. Matchpartie auf die Weissen. Specimen Rudd & Roachhunting für die Modernen ;) Wenn nicht jetzt bei diesen Bedingungen, wann dann? Auf Gelbe kann ich immer fischen. Auch bei 100 km/h Windböen.Und schon ging der Spaß los. Gleich wurde mal ordentlich, auffälliges Futter ins Wasser gebracht ( Sensas Gardons Roach, Sensas Monster Hemp, 8mm Lokaas Pellets und DD Baits Bio Red, Maden und Caster ), um die Aufmerksamkeit der Weissen so schnell wie möglich zu erregen. War vielleicht nicht die "Winner-Mischung" schlechthin, aber ich musste mit dem auskommen, was ich so im Auto und meiner Futtertonne finden konnte. Improvisieren. Da sind wir Meister !Während ich mir meine Laufposen-Montage herrichte, kann das Futter am Grund ein wenig ziehen, und unter den herbeiziehenden Rotaugen - u. Federn in aller Ruhe einen Fressrausch entfachen. Und jetzt fischte ich mit einem Madenbündel direkt, in die noch immer stehenden Wolken hinein. Der Waggler kam nicht mal ordentlich zum Stillstand, der Köder wurde sofort genommen, sobald er ruhig war, und ich konnte eine 15er Rotfeder nach der Anderen vom Haken lösen. Das war nicht die "Monster-Kategorie" wie ich es mir vorgestellt habe. Ok. Taktieren. Verändern. Denken. Ich probiere. Verändere Tiefe. Verändere Bebleiung. Wo sind die Fetten? Am Grund? Nada. Bis ich endlich auf die Idee komme, daß ich eventuell vorbeifische, vergeht etwa eine Stunde. Sprich, der Köder sinkt zu schnell auf die vorgebene Tiefe. So muss es sein. Ich wechsle auf "italienisch". Viele, ganz kleine Bleischrote mit immer größer, werdenden Abstand zum Haken hin. Bereits in der Absinkphase beim ersten Wurf, geht der 6g Waggler auf Tauchstation und die Rutenspitze ist krumm. Yes.Die erste feiste Rotfeder hatte sich die 5 Maden am 10er Gamakatsu einverleibt, und konnte nun von mir erfolgreich in die Kamera gehalten werden. Jawoi. Solche hab ich mir vorgestellt.Jetzt war das System gefunden, um möglicherweise noch weitere gute Rotfedern abzugreifen, und ich hatte in den nächsten 2 Stunden wirklich meinen Spaß mit den Burschen. Da waren richtig gute Exemplare dabei...MMMMMMMonsteeeer - Rudd ;)Inmitten meiner Rudd-Hunting-Euphorie gestaltete sich plötzlich der Drill eines Probanten alles andere als locker und die Floatrute mitsamt ihrer kleinen 2.5er Shimano bekam ordentlich zu tun. Und siehe da, nach einigen adrenalingeschwängerten Minuten, kann ich einen kleinen, wunderschön dunklen Schuppigen über den Kescherrand lotsen. Dieser wurde diesmal natürlich auch wieder von meiner persönlichen Fotografin und Lebenspartnerin Isa ordentlich festgehalten. Wirklich sauberer Job, den du da immer wieder machst. THX & RESPECT!Danke hier auch noch mal öffentlich für deine immerwährende Toleranz, deine Unterstützung, mein ewiger Trost in dunklen fischlosen Zeiten, und ich bewundere deinen Charakter, es bereits 15 Jahre lang mit einem Narren wie mir, auszuhalten. Ja, ich bin süchtig. Süchtig nach der Jagd auf unsere geschuppten Freunde. Und es ist kein Ende in Sicht. Angelsüchtig. Ich muss dazu stehen. Was hilfts mir noch, um den Brei rumzureden? Nichts...hilflos gefangen im Strudel des "Beute-Nachstellens". Ja.... ich bin ein Narr..."OBA DA RASKO IS NO VÜ ÄRGA !" muahahahahahah ;)
tight lines
sludgE
btw. das nächste Wochenende kommt bestimmt - hehe
tight lines
sludgE
btw. das nächste Wochenende kommt bestimmt - hehe